Newsletter Christuskirche Lima für Sonntag, 7.05.2023

Newsletter der Christuskirche 7. Mai 2023

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Leserinnen und Leser, liebe Christusgemeinde,

den letzten Tag in New York wollten wir noch einmal voll ausnutzen! Früh am Morgen sind wir mit unserem großen Mietwagen in die Stadt gefahren, haben in der Nähe der deutschsprachigen lutherischen St. Paul’s Gemeinde gefrühstückt und waren dann im Gottesdienst zu Gast. Die schöne Kirche der deutschen Gemeinde mitten in Manhatten ist wirklich ein besonderer Ort- auch wenn sie zwischen alle den hohen Bauten und dem vielen Beton und der bunten Werbung und all den Baustellen auf den ersten Blick kaum auffällt. 

Wir haben einen sehr schönen Gottesdienst erlebt- mit ermutigende Worten, frischen Ideen und viel Engagement. Beim Kaffee danach kamen wir mit verschiedenen Leuten ins Gespräch und erfuhren einiges über die Gemeinde und die Menschen, die in New York zur Gemeinde gehören. Für den späten Nachmittag waren wir zum Kaffee bei unserem Kollegen und seiner Frau etwas außerhalb des Stadtzentrums eingeladen. Vorher wollten wir aber noch das berühmte MET besuchen- das Metropolitat Museum of Art, das sagenhafte Kunst aus der ganzen Welt beherbergt. Leider hat es an diesem Tag in New York richtig geschüttet. Die Temperaturen waren auch nicht wirklich frühlingshaft. Wie auch an den Tagen zuvor. Als wir dann nach ungefähr zwei Stunden Irrweg (mit der Metro, zu Fuß usw.) endlich im MET ankamen, quoll aus jedem unserer Schuhe bei jedem Schritt etwas Wasser heraus. Den Rest hatten uns die total überfluteten Stufen vorm MET gegeben. Die Kunst lenkte uns eine Weile ab. Aber dann wurde der Wunsch doch immer größer, irgendwann wieder trockene Füße zu bekommen, außerdem waren wir ja verabredet. Der schnellste Heimweg zum Auto führte uns einmal zu Fuß quer durch den Centralpark, um von da mit der Metro weiterzufahren. Immer noch regnete es in Strömen. Den Kindern war es dann irgendwann egal. Es gab keinen Grund mehr, die besonders tiefen Pfützen zu meiden. Außer dass dadurch natürlich auch noch die Hosen, bis zu den Knien völlig durchweichten… Aber wer würde denn nicht einmal im Leben gern in die Pfützen des Central Parks springen! So saßen wir irgendwann wieder im Auto - von oben bis unten nass - und fuhren durch das verregnete New York. Und es war ätzend! 

Sollten wir in so einem Zustand zu unseren Gastgebern fahren? Ganz abgesehen davon, dass wir inzwischen viel zu spät und total hungrig waren. Ich sah unsere Kinder schon vor Nässe tropfend und kuchenverschlingend am fremden Tisch sitzen… und mich selbst auch! 

Gott sei Dank konnten direkt vorm Haus parken und die inzwischen barfüßigen Kinder schnell durch den Regen ins Haus tragen. Luden zwei große Koffer aus, um trockene Socken und Hosen in der Schmutzwäsche zu suchen. Also genau der richtige Auftritt, den man sich so wünscht, wenn man irgendwo nett eingeladen wird.

Der Unterschied war nur, wir waren nicht irgendwo eingeladen. Als ich das letzte Kind reingetragen hatte, tanzten die kleineren schon mit frischen (!) Socken an den Füßen durch’s Haus. Ein großer Tisch war für uns gedeckt, Pizzaduft zog durchs Haus und warmer Tee wurde ausgeschenkt. Wir durften Platz nehmen. Am Tisch von Freunden. Von Brüdern und Schwestern. Und mit am Tisch waren die ein paar Tage zuvor angereisten Eltern bzw. Schwiegereltern aus Deutschland, die eine helle Freude an unseren Kindern hatten.

Ich habe an diesem Abend gedacht, im Glauben geht es mir manchmal ähnlich. Am liebsten bin ich gut vorbereitet! Ich weiß, was ich beten will, ich weiß, was ich sagen möchte, ich habe einen Plan und eine Antwort. Oder wenigstens gute Fragen. Aber vielleicht braucht Gott das gar nicht von mir. Vielleicht darf ich mit völlig durchnässten Füßen, mit hungrigen Kindern, mit schmutziger Wäsche und ohne Gastgeschenk kommen. Bedürftig eben.

Vielleicht brauche ich genau das, um Wunder erleben zu dürfen. Vielleicht brauche ich offene, leere Hände, um sie mir von Gott füllen lassen zu können. Wir haben einen wunderschönen Abend im Pfarrhaus in New York erlebt. Und vielleicht war eben genau das unser Weg, um zu spüren, da wächst eine besondere Beziehung zwischen Lima und New York.

Und jetzt kommen noch ganz wunderbare und richtig gute Nachrichten, denn auch in Lima wachsen besondere Beziehungen:

Morgen im Gottesdienst begrüßen wir Hanna Weber als Jugendreferentin/Missionarin/Junior Pastor/Diakonin in unserer Christusgemeinde! Wir sind in der unglaublichen Situation, dass Hanna hier im Land ist, Peru liebt, die Sprache spricht, sehr gut vernetzt ist, als Jugendreferentin hervorragend ausgebildet ist, dass sie noch 50 % Arbeitskraft quasi übrighat, um die es ja sonst schade wäre, voller Ideen und Motivation ist, Menschen liebt und Jesus und dass sie sich vorstellen kann, mit uns als Gemeinde die nächsten Schritte zu gehen. Wir hoffen, dass ihr Visum ab August noch verlängert werden kann und sie bis Dezember mal in einer Art Erprobungsphase Teil unseres Teams sein kann. Morgen im Gottesdienst wird sie sich uns vorstellen. Ihr werdet etwas mehr über ihren Auftrag und ihre Ideen erfahren. Wir wollen sie segnen für ihr geistliches und diakonisches Amt in unserer Gemeinde. Und beim ausgiebigen Essen und Trinken könnt ihr sie gern mit Fragen löchern und herausfinden, was sie eigentlich sonst so in Peru macht!

Wir sehen uns morgen im Gottesdienst, 10.30 Uhr- live in der Kirche bzw. im Stream- https://www.youtube.com/watch?v=VN3hczq7Wd4
Wer mag trifft sich schon 9.30 Uhr zum Gebetstkreis, wie jeden Sonntag!

Gott befohlen, eure Tabea